Im Urstromtal der Weser
Im Urstromtal der Weser

 

Im Urstromtal der Weser

Ein integratives Projekt der bildenden Kunst und Kultur

 

 

Kurzdarstellung

 

21 Grundschulkinder aus Drielake und Osternburg erforschen mit den Medien der bildenden Kunst, den Ort, in dem sie leben, und präsentieren die künstlerischen Ergebnisse in einem Rundgang/-fahrt und einer Kunstausstellung der Öffentlichkeit. Mit den künstlerischen Methoden der ästhetischen Feldforschung, dem Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Forschung (hier: Heimatkunde, Biologie, Geologie) und künstlerischen Strategien soll jeweils ein Ort (ein Stück Land, eine Straße, ein Park, ein Gewässer, ein Kulturdenkmal) in Patenschaft genommen werden. Dieser Ort soll rücksichtsvoll begangen und seine Historie und die Biographie seiner Bewohner untersucht werden. Die Bewohner (10 Senioren) des Untersuchungsgebietes geben Hinweise und Impulse zum Weiterforschen. Der Ort wird lebendig und erfahrbar in seiner Komplexität durch die künstlerische Darstellung seines Kontextes.

Vorbereitet werden die Exkursionen von 14 Studentinnen und Studenten (Lehramt mit dem Fach Kunst) und gemeinsam mit den Kindern während einer Projektwoche durchgeführt. Die TeilnehmerInnen erarbeiten mit künstlerischen Mitteln einen Rundgang vor Ort, an dem andere Schulklassen und Bürger teilnehmen sollen. Im Wintersemester 2012/13 wird das Projekt wöchentlich mit den Grundschulkindern weitergeführt und zu einer Kunstausstellung im Foyer der Kinder- und Jugendbibliothek der Stadt Oldenburg entwickelt.

 

Selbstdarstellung

 

Slap - social land art project e. V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der Kunst und Kultur.

Slap - social land art project e. V. ist von KünstlerInnen 1999 (seit 2002 gemeinnützig) mit dem Ziel gegründet worden, Projekte zu initiieren und durchzuführen, die sich mit Landschaften und deren sozialen Strukturen auseinandersetzen.

Wichtig hierbei ist der Dialog zwischen Kunst und Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft und dem Kulturaustausch zwischen KünstlerInnen und den Menschen in deren sozialen und natürlichen Lebensräumen. Der Verein fördert die kulturelle Bildung für Menschen mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Generationen, Kulturen und sozialen Lebensbedingungen.

Slap - social land art project e. V: hat seit 1999 zahlreiche künstlerische Projekte durchgeführt:

2008 „Künstler treffen Landwirte“; von Mai 2008 - Sept. 2009 „Das Wattenmeer- Die Zukunft unserer Küsten“ mit hörgeschädigten SchülerInnen (Leitprojekt 13 in Stadt der Wissenschaft 2009“, Preisträger „Kinder zum Olymp“ in der Kategorie Bildende Kunst und Preisträger „Deutschland- Land der Ideen 2009“); 2009 „Land Karten- Land Arten“ mit SchülerInnen der Freien Waldorfschule Oldenburg; 2010 "Küstenbewohner- ein Leben zwischen Meer und Marsch", Grundschule und Senioren, Horumersiel, 2011/12 "Von Küste zu Küste- Das Wattenmeer im Fokus von Wahrscheinlichkeiten und Utopien", Wilhelmshaven.

(www.sociallandartproject.de)

 

 

 

Zielsetzung

 

Ziel ist es, mit den Mitteln der bildenden Kunst die kreativen und sozialen Kompetenzen der Kinder zu fördern. In den kleinen Gruppen können die Kinder ihre individuellen Stärken einbringen; nicht das Sprachvermögen und die Rechtschreibung sind gefragt, sondern Forschergeist und kreative Ideen. Medien wie Video-, Foto- und Tonaufnahmegeräte werden von allen Kindern eingesetzt. Das Zeichnen und Malen, Schrauben und Kleben, Sammeln und Einordnen sind die Medien um das erforschte Wissen sichtbar zu machen. Das Erlernte manifestiert sich in künstlerischen Werken. Hier können alle Kinder eine gleichwertige Teilhabe an Forschung und Wissensvermittlung erleben. Entsprechend begeistert sind diese bei der Sache. Die Beschäftigung mit der Umwelt und die Entfaltung eigener kultureller Ausdruckformen tragen bei den Kindern zu ihrer Identitätsbildung bei.

 

Durch die Begegnung mit der Kulturlandschaft und Industrielandschaft am Wohnort soll im Sinne einer Bildung für Nachhaltigkeit ein besseres Verständnis für den Umgang mit den vorgefundenen Lebensgrundlagen erreicht werden. Die Gestaltungskompetenz der Kinder soll gefördert werden, das Aneignen von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen, um Veränderungen im Bereich des ökonomischen, ökologischen und sozialen Handelns möglich zu machen. Mit der Gestaltungskompetenz soll die Zukunft, die Variation des Möglichen, aktives Modellieren und Mitgestalten der Umwelt und des sozialen Gefüges in den Blickpunkt kommen. Das Erleben und die kreative Gestaltung der Umwelt, in der sie zu Hause sind, sind elementare Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Unmittelbare, über Gefühle wirkende Erlebnisse und Erfahrungen können zu einer Erweiterung des Verständnisses über „die Welt, in der wir leben“, beitragen. Durch Schulwissen allein kann dies in der Regel nicht erreicht werden, wenn nicht gleichzeitig auch konkrete praktische Anknüpfungspunkte zwischen Mensch und Umwelt ermöglicht werden.

 

Der Verein möchte mit diesen Projekten die künstlerische Arbeitsweise der ästhetischen Feldforschung und ihr didaktisches Prinzip des außerschulischen und interdisziplinären Lernens und Aneignen von Erkenntnissen über „die Welt in der wir leben“ für Kinder und junge Menschen verstärkt publik machen und einen Impuls für die Kulturförderung geben, diese Kunst- und Kulturprojekte in kulturell unterversorgten Randgebieten einzurichten und zu ermöglichen.

 

Innovation

 

Das Projekt ist Struktur fördernd.

Der Dialog zwischen den Generationen unterschiedlicher Herkunft soll gefördert werden. Die älteren Bewohner werden von den Kindern angesprochen, so dass über die künstlerische Betätigung - über ein gemeinsames Thema - Kontakte entstehen. Dies stellt für die Grundschulkinder eine wichtige Erfahrung im Umgang mit erwachsenen Menschen dar: Die älteren Bewohner bringen ihre Erfahrungen, ihr historisches Wissen über den Ort im Wandel der Zeit ein und können von den Kindern so einmal anders erlebt werden. Die Kinder geben mit ihrer Spontaneität und ihrem natürlichem Forscherdrang wichtige Impulse für die künstlerischen Entwicklungen, die von den StudentInnen aufgegriffen werden. Unterschiedliche, aber gleichberechtigte Sichtweisen und Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen und Kulturen fördern die gegenseitige Toleranz und Achtung.

Es wird ein die Generationen übergreifender Dialog mit künstlerischen Mitteln im gesamten Projektverlauf ermöglicht, der sich zwischen den Senioren und Kindern positiv auf ein Miteinander in der Zukunft auswirkt.



Konkrete Aktivitäten

 

21 Grundschulkinder aus Drielake und Osternburg  und 14 Studierende begeben sich in kleinen gemischten Gruppen auf Spurensuche in ihrer Wohn- und Schulumgebung. Ein Ort (ein Stück Land, eine Straße, ein Park, ein Gewässer, ein Kulturdenkmal) soll in Patenschaft genommen werden. Dieser Ort soll rücksichtsvoll begangen und seine Historie und die Biographie seiner Bewohner untersucht (Besuche und Interviews bei Anwohnern) werden. Die Bewohner (erwartet werden 10 Senioren) des Untersuchungsgebietes geben Hinweise und Impulse zum Weiterforschen. Der Ort wird lebendig und erfahrbar in seiner Komplexität durch die künstlerische Darstellung seines Kontextes.

 

Vorbereitet werden die Exkursionen von 14 Studentinnen und Studenten (Lehramt mit dem Fach Kunst) und gemeinsam mit den Kindern während einer Projektwoche (8.-12.10.2012) durchgeführt. Der spontane Forscherdrang und Wissensdurst der Kinder wird hierbei unter Anleitung von Studierenden in ästhetische Prozesse übersetzt. Die Teilnehmer erarbeiten mit künstlerischen Mitteln einen Rundgang vor Ort (eine Kunstausstellung im Freien) der für andere Schulklassen und Bürger nachvollziehbar werden soll. Hier soll ein Flyer, eine Broschüre, ein Buch oder das Internet als Anleitung dienen.

 

Im Wintersemester 2012/13 wird das Projekt wöchentlich mit den Grundschulkindern weitergeführt und zu einer Kunstausstellung (März/April 2013) entwickelt.

 

Orte

Von Drielake/Osternburg bis Neuenhuntorf

 

Ursächlich ein unpassierbares Moorgebiet, wurden Holländer ins Land geholt, um das Gebiet urbar zu machen (freie Stedinger um 1200); die Nachfahren leben heute noch hier. Die Entwässerung der Landschaft (vormals Drielaker Moor und Wüstenland) war die Voraussetzung ihrer Besiedlung, die Umwandlung in eine Kulturlandschaft die Folge. Flüsse wurden begradigt und umgeleitet, Deiche errichtet. Die Entwicklung zeigt heute eine Industrielandschaft mit einigen von Menschen geschaffenen Feuchtgebieten. Das Gebiet ist geologisch ein Küstengebiet, tideabhängig und von den steigenden Wasserständen der Nordsee zukünftig wieder bedroht.

 

In Drielake und Osternburg (1922 eingemeindet in die Stadt Oldenburg) finden sich noch viele Zeugnisse früher Besiedlungsgeschichte, späterer Industrialisierung und bedeutender Kulturdenkmäler.

 

Die künstlerische Forschung findet in und von Drielake/Osternburg bis nach Neuenhuntorf statt.

 

 

 

 



Termine

Vorstellung der Projekte in der Klasse 3a:

 

5. Juli, 9.00-11.00 Uhr, Treffen 8.45 Uhr

 

Vorbereitungstreffen Studierende:

 

20. September, 17.00 Uhr, Universität

 

Projektwoche (Feldforschung):



8.-12. Oktober,
jeweils 8.00- 12 .00 Uhr

 

Fortsetzung der Projekte mit der Klasse
(2. Semester):

Start: 8.11.12, donnerstags 9-12 Uhr

 

15.11.12, Vorstellung der Ergebnisse der Projektwoche

 

Exkursionstag

31.01.2013

Start: 8.30 Uhr, Universität

 

Öffentlicher Kunstspaziergang in Osternburg/Drielake
8.2.2013, 15.00 Uhr

 

Kunstausstellung im Foyer Kinder- und Jugendbibliothek
18.3. - 27.4.2013

Ausstellungseröffnung:

Sonntag, 17.3.2013 um 16.00 Uhr

 



 

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© Thomas Robbers